Dass ein Mensch tief in die Dunkelheit der Ignoranz versinkt, die Einsicht (Basira) verliert und Dinge tut die der Vernunft widersprechen, ist seltsam genug. Aber wenn eine vernünftige Person die Einsicht besitzt und zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann, sich dennoch nicht vom Unrecht distanziert oder sich nicht für die Gerechtigkeit einsetzt, so ist dies doch nur wundersam und verwirrend, denn diese Person führt sich wissentlich nur in die Irre und zum Niedergang.

Das Gleichnis eines solch einsichtigen Menschen ist das Gleichnis von A’ad und Thamud welches im heiligen Qur’an erwähnt wurde:

وَعَادًا وَثَمُودَ وَقَدْ تَبَيَّنَ لَكُمْ مِنْ مَسَاكِنِهِمْ ۖ وَزَيَّنَ لَهُمُ الشَّيْطَانُ أَعْمَالَهُمْ فَصَدَّهُمْ عَنِ السَّبِيلِ وَكَانُوا مُسْتَبْصِرِينَ
Und (erwähne auch) die ‚Ad und die Tamud. (Ihr Untergang) ist euch ja deutlich geworden an ihren Wohnorten. Der Satan schmückte ihnen ihre Taten aus und hielt sie so vom Weg ab, obwohl sie Einsicht besaßen [Ankabut-38]

Wenn wir über den obigen Vers nachdenken, erkennen wir, dass Gott, der Allmächtige uns versichert hat, dass die A‘ad und Thamud und ihresgleichen die in die Irre gegangen sind und somit die schmerzhafte Strafe geschmeckt haben, Menschen waren die Einsicht,„Basira“, besaßen und nicht unwissend waren.  

Interessant ist, dass solche Menschen, wenn sie bewusst eine falsche Wahl getroffen haben, alles tun was in ihrer Macht steht, um dies zu rechtfertigen, und in die Falle der Arroganz tappen. Wenn du Ihnen mit logischen Begründungen oder Erklärungen begegnest, konfrontieren sie dich mit leeren Argumenten. Eines dieser Argumente, welches der Vernunft trotzt und jede Diskussion zu Nichte macht, wurde uns von Gott im heiligen Buch geliefert, eine Barmherzigkeit für alle Welten und eine Ermahnung an die Zuhörer:

وَإِذَا قِيلَ لَهُمُ اتَّبِعُوا مَا أَنزَلَ اللَّـهُ قَالُوا بَلْ نَتَّبِعُ مَا وَجَدْنَا عَلَيْهِ آبَاءَنَا ۚ أَوَلَوْ كَانَ الشَّيْطَانُ يَدْعُوهُمْ إِلَىٰ عَذَابِ السَّعِيرِ ﴿٢١

Und wenn zu ihnen gesagt wird: «Folgt dem, was Gott herabgesandt hat», sagen sie: «Wir folgen lieber dem, was wir bei unseren Vätern vorgefunden haben.» Was denn, auch wenn der Satan sie zur Pein des Feuerbrandes ruft?[31-21]

Und wie viele soziale Probleme sind aufgrund solcher egoistischen, nationalistischen und selbstsüchtigen Tendenzen entstanden. Einer dieser Schäden, die­­ Prägnanz und Hässlichkeit ausstrahlen und leider unsere Gemeinden immer mehr invadieren, ist das Veranstalten von wahnsinnigen Hochzeitsparties oder Hochzeitsparties des Wahnsinns. Und was für eine Hochzeit: es sollte die Feier sein, die den Anfang des Ehelebens zelebriert, ein Eheleben das Gott ermöglicht hat um zwei mangelhaften Seelen zu helfen durch ihr Zusammenkommen Zufriedenheit, Geborgenheit und innere Ruhe zu erlangen. Aber dort – dem Beginn der Ehe – erlebst du alles außer innere Ruhe! Eine bunte Mischung aus sexistischer Nacktheit und Tanz-Kultur, extravagantes verschwenderisches Verhalten, Pralerei, Angeberei und Affektiertheit mit allen Folgen der Fahrlässigkeit und Ablenkung von den wahren Schmuckstücken des Lebens und von der Gnade des Zusammenkommens der zwei Seelen in diesem besonderen Anlass. Dies ist auch nur die Spitze des Eisbergs von dem, was man in diesem Bereich aufzählen kann…

Ich möchte an dieser Stelle nicht unbedingt über das Übel des zur Berauschung führenden Tanzes und Gesanges, welche die Abweseheit der Vernunft fördern schreiben. Noch möchte ich die oben genannten üblen Taten ausführen, denn über diese wurden Bücher geschrieben und Reden gehalten und die Klarheit deren Hässlichkeit ist so deutlich wie der Sonne am Horizont und sind in allen religiösen Texten, ja sogar in allen humanitären Normen als Mittel des Übels eingestuft worden. Aber ich möchte an einen freien Geist voller Licht appellieren und ich möchte ein lebendiges Gewissen der noch nicht gestorben ist, rufen und ihn nicht im Namen der Religion sondern im Namen der Menschlichkeit und des Geistes der Vernunft fragen:

Was ist denn besser; deine Ehe zu segnen in dem du mit einer guten Tat deine Hochzeit startest oder wünschst du dir eher das Gegenteil? Natürlich wünscht sich jeder den Segen Gottes an so einem wichtigen Tag, und möchte seine Ehe möglichst, doch leider bezwecken wir durch unser Verhalten meist das Gegenteil. Um dies zu verdeutlichen versuche ich die Frage anhand eines Beispiels neu zu formulieren: Was ist denn besser; die Hochzeit mit der sanften schönen Verlesung des Wortes Gottes anzufangen, die die Ruhe in die Herzen der Anwesenden bringt, ihre Gedanken von jeglichen üblen Einflüste­rungen reinigt und die Liebe der Liebenden hervorruft, oder ist es wohl sinnvoller die Tür des Ehelebens mit dem Klang sündhafter Worte und Musik die nackte oder halbnackte Körper zum Schwingen bringt, zu öffnen und dahinter die Erniedrigung des Menschen vorzufinden: schmutzige Triebe werden aufgekocht , die Hässlichkeit der üblen sexistischen Blicke erweckt, die tierische Beziehungen fördern und die Köpfe berauschen lassen – auch ohne Rauschmittel.

Aber obwohl die Antwort auf die obige Frage so eindeutig ist, finden wir, dass die Mehrheit unserer bewussten Jugendlichen, trotz der Kenntnis über die Folgen solcher wahnsinnigen Hochzeiten und ihrer Schäden, häufig in diese Falle tappen und ihre Unfähigkeit, solche ekelhaften Aktionen zu vermeiden, auch noch mit den verschiedensten oberflächlichen Gründen versuchen zu rechtfertigen.

Beispiele wären: „Es ist doch nur diese eine Nacht im Leben, also muss es eine einzigartige Nacht sein!“ Dieses Argument ist aber traurig! Warum soll nicht jede Nacht des Ehelebens eine einzigartige sein? Und warum bitteschön sollte gerade die Verwendung von schändlichen Handlungen diesen speziellen Anlass so einzigartig machen? Ein anderer sagt: „Ich möchte nicht diesen Wahnsinn, noch mag ich all diese übertriebenen Formen des Feierns, aber ich kann nichts dafür, dass die Braut oder der Bräutigam oder ihre Eltern und die soziale Umgebung dies von mir erwarten, und ich möchte keine Probleme provozieren und schon gar nicht möchte ich die Heirat wegen solchen Nebensächlichkeiten zum Scheitern bringen.“ An dieser Stelle kann ich nur sagen: auf Basis welches Elends ist so eine Ehe gebaut, die mit etwas anfängt was ihr Verderbnis bewirkt. Und was ist das für eine schwacher Charakters des Mannes oder der Frau die sich dermaßen fesselt, vom Richtigen fernzubleiben und gegen die eigenen Prinzipien zu handeln, nur um anderen ihre Wünsche zu erfüllen – und das noch vor der Ehe. Wer oder was garantiert ihm/ihr, dass diese Zugeständnisse sie/ihn nicht nach der Ehe in jedem Detail des Lebens verfolgen kann bzw. wird. Gott sagt, in den Menschen, die die Zufriedenheit der Menschen lieber auf die Zufriedenheit Gottes bevorziehen:

وَمِنَ النَّاسِ مَن يَتَّخِذُ مِن دُونِ اللَّـهِ أَندَادًا يُحِبُّونَهُمْ كَحُبِّ اللَّـهِ ۖ وَالَّذِينَ آمَنُوا أَشَدُّ حُبًّا لِّلَّـهِ ۗ وَلَوْ يَرَى الَّذِينَ ظَلَمُوا إِذْ يَرَوْنَ الْعَذَابَ أَنَّ الْقُوَّةَ لِلَّـهِ جَمِيعًا وَأَنَّ اللَّـهَ شَدِيدُ الْعَذَابِ  

Unter den Menschen sind welche, die sich neben Gott andere als Gegenpart nehmen, die sie lieben, wie man Gott liebt. Doch diejenigen, die glauben, lieben Gott noch mehr. Wenn nur diejenigen, die Unrecht tun, angesichts der Pein sehen würden, dass alle Kraft Gott gehört und dass Gott harte Pein verhängt! [2:165]


Und es gibt noch viele weitere fadenscheinige Argumente, deren Auseinandersetzung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, um diese absurden Gewohnheiten und Praktiken zu begründen.

Folglich ist es also nicht überraschend, wenn jemand sich solchen fadenscheinigen Argumenten hingibt, dass die Muslime zur Gebetszeit tanzen und es zum Teil sogar verpassen am Hochzeitstag zu beten. Denn der Tanz auf der Bühne ist ja viel angebrachter als alle anderen Taten und dadurch kommt man in der Tat Gott näher!!!!

Nicht überraschend ist es, dass ein Mann, dessen Ehefrau halbnackt vor den Leuten modelliert, der Auffassung ist, dass dies ein Akt der Ehre und Würde ist, obwohl sie anfällig ist für die schmutzigen Blicke, bei denen Gott allein weiß, was sich dahinter versteckt.

Es kann ja sogar so weit kommen, dass dieser Mann stolz vor anderen darauf wird, dass seine Frau Alhamdulillah die Bühne erobert hat und die Zuschauer angezogen und bezaubert hat mit ihrem schönen luxuriösen Kleid, welches sie nur selten und zu bestimmten Anlässen danach tragen wird, schon gar nicht exklusiv für ihren Ehemann.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Menschen in solchen Hochzeiten des Wahnsinns übersättigt werden und das Geschirr halbvoll stehen lassen, um den Rest dann in den Abfall zu werfen – natürlich mit der Absicht Gott näher zu kommen – während Millionen von Menschen täglich an Hunger sterben!!!!!!

Es ist selbstverständlich eine sehr empfohlene (mustahab) Tat, Geld mit Knallern und einem übertriebenen Feuerwerk zu verpulvern, um glücklicher zu feiern und die Ehe zu segnen, während tausende von Waisen (oder Flüchtlingen) darauf warten, eine Patenschaft zu erlangen, die ihnen Brot und Decke gewährleistet. Aber ein Lächeln eines Waisenkindes gibt diesen gierigen Augen nicht den Genuss, den sie beim Anblick eines Feuers voller Giftstoffe erlangen.

Und letztlich ist es in der Tat sehr überraschend, dass – nach so einem Anfang der Ehe, welcher weit entfernt von Gott und seiner Liebe der Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft ist, aber in der Nähe des Egoismus und der Selbstliebe – damit die Ehe nach kurzer Zeit versagt. Denn die Einführungen dieser egoistischen selbstsüchtigen Gefühle wurden schon in dieser wilden Party hochgezogen, und verletzen die Festung der Ehe, die auf Opferbereitschaft und Selbstlosigkeit basieren sollte und reißen seine Eingeweide selbst nach einer Weile ein!! Überraschend ist es, nicht wahr?!

 

Damit du die Wahrheit kennst und dem Weg der Wahrheit folgst, bedarf es großer Geduld. Aber auf der falschen Seite zu sein und dann die Wahrheit herauszufinden und ihr zu folgen, dies bedarf Größe, Weisheit und Tapferkeit und führt zwangsläufig zum herzlichen Frieden und zur Zufriedenheit.

فَبَشِّرْ عِبَادِ﴿١٧ الَّذِينَ يَسْتَمِعُونَ الْقَوْلَ فَيَتَّبِعُونَ أَحْسَنَهُ ۚ أُولَـٰئِكَ الَّذِينَ هَدَاهُمُ اللَّـهُ ۖ وَأُولَـٰئِكَ هُمْ أُولُو الْأَلْبَابِ 

 So verkünde die frohe Botschaft meinen Dienern die auf das Wort hören und dem Besten davon folgen. Das sind die, die Gott rechtleitet, und das sind die Einsichtigen. [39:17-18] 
Abo Mahdi